Wie vor Alters zog die Argo ...

  • Autor: London, Jack

Es war im Sommer 1897, als Unruhe in der Familie Tarwater entstand. Bei Großvater Tarwater war das Klondikefieber ausgebrochen. Sie merkten es nur an seinem Gesang. Er sang ein Lied, und von dem kannte er auch nur vier Verse der ersten Strophe.

"Wie vor alters zog die Argo,
Kann uns keiner heut' verwehren
Auszuziehen, tum-tum-tum,
Um das Goldne Vlies zu scheren.

Zehn Jahre zuvor hatte er das Lied ebenfalls gesungen, als ihn das Fieber gepackt hatte. Damals wollte er nach Patagonien ziehen, um nach Gold zu graben. Die ganze Familie war dagegen und hatte eine schwere Zeit mit ihm. Man hatte ihm schließlich mit Rechtsanwälten, seiner Entmündigung und der Einweisung in eine Irrenanstalt gedroht. Ein Grund dafür war, dass er vor einem Vierteljahrhundert seinen ganzen Besitz bis auf zehn Morgen mageren Bodens eines Gutes in Kalifornien verspekuliert hatte. Auch danach hatte er nicht viel Scharfsinn in Geschäften bewiesen.

Da er nichts von Rechtsanwälten hielt, schüttelte er damals das Patagonienfieber ab und blieb. Danach überschrieb er seiner Familie unaufgefordert die zehn Morgen zu Tarwater Flat, einschließlich aller Gebäude und Wasserrechte. Er überschrieb ihnen auch die achthundert Dollar, die er noch auf der Bank hatte. Auch das Rauchen gab er zu dieser Zeit auf.

Alles, was er für sich behalten hatte, war ein Gespann alter Pferde und ein eigenes Zimmer in dem Haus. Da er niemandem Dank schulden wollte, übertrug man ihm die Aufgabe, zweimal wöchentlich die Post der Vereinigten Staaten von Kelterville über die Tarwater-Berge nach Old Almaden zu bringen, einer Quecksilbermine im Viehland in den Bergen. In den zehn Jahren hatte er bei Regen oder Sonnenschein nie eine Fahrt mit seinen beiden alten Pferden versäumt.

Nach seiner Genesung vom Patagonienfieber hatte er auch verlangt, dass er seine Beköstigung bei Mary, seiner ältesten Tochter, wöchentlich bezahlt, obwohl er dafür sogar den Tabak aufgeben musste.

Durch diese beiden Entscheidungen dachte er, sich vor den Rechtsanwälten schützen zu können. Die Anderen hielten ihn dafür für leicht verrückt.

Das erste Mal hatte er im Jahr 1849 das Lied mit zweiundzwanzig Jahren gesungen, als ihn das Kalifornienfieber ergriff. Er hatte seine Ländereien, Ochsengespanne und Wagen in Michigan verkauft und war quer über die Steppe nach Kalifornien gezogen.

Es folgten Jahre mit Frachtfahrten und Minenarbeit. Mit dem Gewinn ließ er sich im Somona-Land nieder, wo er Land kaufte.

Wenn er auf seinen Postfahrten durch die Tarwater-Gemeinde, durch das Tarwater-Tal und über den Tarwater-Berg unterwegs war, träumte er davon, dieses Land vor seinem Tod wieder zu gewinnen, denn das meiste davon hatte ihm einmal gehört.

Nun hörten seine Kinder wieder den Gesang.

"Es hat keinen Zweck, wieder so anzufangen", wandte sich Mary streitsüchtig an ihn. "Die Zeit ist vorbei, als du nach einer Gegend wie dem Klondike durchbrennen konntest."

Ruhig antwortete er: "Ich wette, dass ich im Klondike genug Gold sammeln könnte, um den Tarwater-Besitz zurück zu kaufen."

Seine Kinder und Schwiegerkinder versuchten, ihm diese Idee auszureden. Mary zeigte ihm einen Artikel in der Zeitung. "Was sagen die Klondiker? Hier steht es schwarz auf weiß: Nur die Jungen und Starken können Klondike aushalten. Es ist schlimmer als der Nordpol. Und selbst unter denen gibt es massenhaft Tote. Sie nur die Bilder! Du bist vierzig Jahre älter als die ältesten von ihnen."

John Tarwater sah wirklich auf die Zeitung, aber zu anderen Bildern.

"Und sieh hier die Fotografien von den Goldklumpen, die sie mitgebracht haben", sagte er. "Ich kenne Gold! Wenn ich jetzt nur in Klondike wäre! Warum kann ein Mann nicht Glück haben, wenn er siebzig ist? Vielleicht hätte ich Glück!"

Wieder redeten die Kinder auf ihn ein.

Schließlich stand er auf - lang, hager und knochig. Sein zottiges Haar und sein Bart waren schneeweiß. Er bewegte sich zur Tür, öffnete sie, blieb stehen und blickte zurück:

"Und doch jucken mich die Fußsohlen ganz kräftig", murmelte er.

Lange, ehe am nächsten Morgen die Familie aufstand, hatte der alte Tarwater seine Pferde gefüttert und angespannt, hatte gefrühstückt und war durch das Tarwater-Tal aufgebrochen. Über tausendvierhundertmal hatte er die Fahrt mit der Post gemacht. Aber heute fuhr er nicht nach Kelterville, sondern bog südwärts auf die Landstraße nach Santa Rosa ab. Zu seinen Füßen lag - in Papier gewickelt - sein einziger anständiger schwarzer Anzug.

Diesen verkaufte er in Santa Rosa, ebenso den Trauring seiner längst verstorbenen Frau. Für beides erhielt er sechseinhalb Dollar. Sein Gespann und den Wagen verkaufte er für fünfundsiebzig Dollar, wovon er aber nur fünfundzwanzig in bar erhielt. Dann traf er Alton Granger, der sich vor längerer Zeit zehn Dollar von ihm geliehen hatte. Dieses Geld forderte er nun zurück und erhielt es auch.

Schließlich fuhr er mit dem Nachmittagszug nach San Francisco.

Zwölf Tage später landete er an dem großen Klondikestrom. Er schleppte einen Leinensack mit wollenen Decken und altem Zeug. Der Strand war ein brüllendes Tollhaus - Massen von Menschen, Gepäck und Ausrüstungen. Alle wollten schnell weg von hier, denn der subarktische Winter mit seiner Finsternis stand vor der Tür. Die Preise für die indianischen Träger waren zu dieser Zeit sprunghaft gestiegen, denn wer jetzt nicht wegkam, musste bis zum Frühjahr warten.

John Tarwater brauchte keinen Träger, denn er besaß keine Ausrüstung. In der Nacht schlief er auf der flachen Erde. Am nächsten Morgen sah er einen kleinen Mann, mit gut hundert Pfund Mehl auf dem Rücken. Dieser stolperte über einen Baumstamm und fiel kopfüber in eine große Pfütze. Durch die Last auf seinem Rücken wäre er sicher ertrunken, wenn John Tarwater ihn nicht herausgezogen hätte.

Während er sich die Schuhe aufschnürte, unterhielten sie sich. Der Mann zog ein Zehn-Dollar-Stück aus der Tasche und wollte es seinem Retter geben. Dieser schüttelte aber den Kopf. Er zitterte vor Kälte, denn das Eiswasser hatte ihn bis zu den Knien durchnässt.

So sagte er: "Ich hätte aber nichts gegen eine freundschaftliche Mahlzeit mit Ihnen."

Der kleine Mann, der Anson hieß, fragte: "Haben Sie noch nicht gefrühstückt?"

"Nicht einen Bissen."

"Wo ist Ihre Ausrüstung? Schon voraus?"

"Hab' keine Ausrüstung."

"Wollen Sie sie unterwegs kaufen?"

"Hab' keinen Dollar, um was zu kaufen, mein Freund. Das ist im Augenblick aber nicht so wichtig wie ein warmes Frühstück."

So gingen sie gemeinsam etwa eine Viertelmeile weiter bis zu Ansons Lager. Dort war ein schlanker junger Mann von dreißig Jahren dabei, ein Feuer zu entfachen. Das gelang ihm aber nicht so recht, und Tarwater half ihm. Der Mann hatte einen roten Backenbart und hieß Charles. Außerdem war da noch Bill Wilson, der Große Bill. Er servierte ein sehr schlechtes Frühstück: Die Grütze war halbgar und zum größten Teil verbrannt, der Speck verkohlt und der Kaffee grässlich.

Nach dem Essen machten sich die Männer auf zu dem letzten Lager, wo ein Teil ihrer Ausrüstung lag. Dort bekam der alte Tarwater zu tun. Er wusch die Schüsseln, holte trockenes Holz, reparierte einen zerrissenen Packgurt, schliff Messer und die Axt. Er packte Hacken und Schaufeln um, so dass sie besser zu tragen waren.

Tarwater merkte, dass die anderen beiden Männer großen Respekt vor Charles hatten. Anson erklärte ihm das so:

"Sehen Sie, wir haben die Führerschaft geteilt. Jeder hat seine besondere Aufgabe. Ich bin Zimmermann und werde später am Lindermann-See den Bootsbau leiten. Der Große Bill ist Flößer und Grubenarbeiter. Er hat für das Holz und alle Minenunternehmen zu sorgen. Das meiste von unserer Ausrüstung ist voraus geschickt. Wir mussten den Indianern so viel für den Transport bezahlen, dass wir ruiniert sind. Unser letzter Teilhaber schafft deshalb noch selbst Sachen hinüber. Er heißt Liverpool und ist Seemann. Wenn die Boote gebaut sind, wird es seine Aufgabe sein, ihre Ausrüstung zu leiten, damit wir die Seen und Stromwirbel bis Klondike hinunter fahren können.

Charles ist Geschäftsmann. Er leitet die Organisation und etwaige Geschäfte."

Tarwater meinte: "Es ist ein Glück, eine solche Schar von Sonderkenntnissen für eine Expedition zu bekommen."

"Mehr als Glück", meinte Anson. "Es war auch alles Zufall. Jeder von uns zog allein. Wir trafen uns auf dem Dampfer und gründeten die Gesellschaft."

Als Charles das nächste Mal mit einer Last kam, sagte er zu Tarwater, dass er ihnen eine Mahlzeit zubereiten solle. Das tat dieser - und zwar eine schmackhafte Mahlzeit. Dann wusch er wieder die Schüsseln und am Abend gab es dann Schweinefleisch, Bohnen und Brot. Die Männer langten bei dem leckeren Mahl kräftig zu.

Anschließend wusch Tarwater das Geschirr, hieb Späne, um am Morgen schneller Feuer machen zu können und zeigte Anson einen Trick mit dem Schuhzeug - wichtig bei weiten Märschen. Beim Arbeiten sang es sein Lied ‚Wie vor alters zog die Argo', und später erzählte er den anderen von seiner großen Auswanderung im Jahre neunundvierzig.

Als er merkte, dass die Männer sich wohl fühlten, sprach er:

"Ich will euch einen Vorschlag machen, Jungens. Ihr könnt ihn annehmen oder nicht, aber hört ihn euch bitte an. Ihr möchtet wegen des nahen Winters schnell weiter kommen, aber einer von euch ist immer mit dem Kochen beschäftigt. Wenn ich das für euch besorge, werdet ihr schneller vorankommen. Mein Essen ist auch besser und hält euch bei Kräften. Natürlich kann ich auch ein bisschen tragen."

Anson und der Große Bill wollten schon nicken, als Charles fragte: "Was wollen Sie von uns dafür?"

"Das überlasse ich Ihnen."

"Das ist kein Geschäft", sagte Charles scharf. "Sie haben den Vorschlag gemacht. Nun machen Sie ihn auch ganz."

"Nun, die Sache ist so …"

Charles unterbrach ihn: "Denken Sie, dass wir Sie den ganzen Winter durchfüttern?"

"Nein, mein Herr, das denke ich nicht. Alles, womit ich rechne, ist, dass ich in Ihrem Boot mit nach Klondike reisen darf."

"Sie haben keinen Proviant, Alter! Sie würden unterwegs verhungern."

Tarwater antwortete mit einem lustigen Schimmer in den Augen: "Ich habe bisher immer Glück mit meiner Ernährung gehabt. Ich bin siebzig und bis jetzt noch nicht verhungert."

"Wollen Sie eine Erklärung unterschreiben, dass Sie für sich selbst sorgen werden, sobald wir nach Dawson kommen?", fragte der Geschäftsmann.

"Gewiss", lautete die Antwort.

"Da wir vier Teilhaber sind, wird die endgültige Entscheidung erst getroffen, wenn auch Liverpool seine Meinung dazu sagen kann."

Tarwater sagte, dass er auf jeden Fall nach Klondike wolle und nichts ihn aufhalten könne. Er wolle auf gut Glück mit ihnen gehen, bis sie Liverpool und die Träger einholen. Er könne sich aber nicht vorstellen, dass der nein sagen würde.

Der alte John Tarwater wurde zu einer auffallenden Gestalt auf einem Weg, der von auffallenden Gestalten wimmelte. Tausende von Männern lernten ihn kennen und begrüßten ihn als ‚Vater Weihnacht'. Jeder von ihnen musste jede Meile des Weges zwanzigmal zurücklegen, bis die ganze Ausrüstung transportiert war.

Immer, wenn er arbeitete, sang er sein Lied. Keiner der drei Männer, denen er sich angeschlossen hatte, konnte sich über seine Arbeit beklagen. Zwar waren seine Glieder steif und seine Bewegungen langsam, aber er war der Letzte, der abends in die Wolldecken kroch, und der erste, der morgens heraus kam. So konnten die anderen schon vor dem Holen des ersten Packens einen Kaffee trinken. Zwischen den Mahlzeiten half er selbst beim Tragen des Gepäcks. Zwar trug er nur kleinere Lasten, aber er war eine Hilfe.

Alle Männer auf dem Weg lockte der Traum vom Gold, aber sie trieb auch die Angst vor dem nahenden Winter. Manche von ihnen sanken erschöpft neben dem Weg nieder, andere schossen sich eine Kugel in den Kopf, wenn sie die Hoffnungslosigkeit ihres Unternehmens erkannten. Manche verloren den Verstand, und andere beendeten unter dem Druck Freundschaften, die schon ein ganzes Leben gehalten hatten.

Der alte Tarwater gab den Männern Kraft, obwohl er selbst immer arbeitete und ein schlimmer trockener Husten ihn quälte. Müde Menschen, die vorüber kamen, stellten ihren Packen ab und baten: "Vater Weihnacht, sing uns dein Lied von neunundvierzig!"

Eines Tages sagte der Große Bill zu seinen beiden Kameraden: "Wenn sich je ein Mann eine Reise erarbeitet und verdient hat, dann ist es unser Alter."

"Darauf kannst du wetten", bestätigte Anson. "Er ist ein wertvoller Zuwachs in unserer Gesellschaft, und ich hätte nichts dagegen, ihn zum regelrechten Teilhaber zu machen."

"Nein!", fuhr Charles dazwischen. "Wenn wir nach Dawson kommen, sind wir fertig mit ihm - so lautet des Abkommen. Wenn wir ihn bei uns behalten, müssen wir ihn nur begraben. Außerdem brauchen wir unseren Proviant selbst. Ihr habt Glück, dass ich nicht so gefühlsduselig bin wie ihr, daran werdet ihr bei der nächsten Hungersnot denken."

Während des ganzen schrecklichen, gefährlichen und strapaziösen Weges kochte und arbeite der alte Tarwater. Und immer wieder sang er sein Lied. Wenn er mit seinem weißen Bart - beladen mit seinen Packen - im Schneesturm auftauchte, ertönte es: "Vater Weihnacht! Drei donnernde Hurras für Vater Weihnacht!"

Schließlich gelangten sie zum Glückslager - so genannt, weil hier die Waldgrenze war und die Menschen sich wieder am Feuer wärmen konnten. Der Wald bestand allerdings nur aus zwergenhaften Bergkiefern, deren Wipfel sich nie höher als einen Fuß über das Moos erhoben.

Auf dem letzten Stück zu diesem Ort hatte der alte Tarwater seine Last auf einem großen Stein abgestützt. Die anderen Männer liefen schwer beladen hin und her. Zweimal versuchte er sich zu erheben und weiter zu gehen, aber jedes Mal begann er zu zittern und ließ sich wieder sinken, um Kraft zu schöpfen.

Da hörte er, wie zwei Männer sich begrüßten. Die eine Stimme gehörte Charles Clayton, und dann war der andere ganz sicher Jung Liverpool. Tarwater hörte jedes Wort. Clayton beschrieb ihn wenig schmeichelhaft und machte den Vorschlag, ihm freie Reise bis Dawson zu gewähren.

Liverpool fand diesen Vorschlag nach der ganzen Beschreibung blöd. "Ein alter Großvater von siebzig! Warum habt ihr euch so an ihm festgehakt, wenn er auf dem letzten Loch pfeift? Wenn es Hungersnot gibt, und danach sieht es aus, brauchen wir allen Proviant für uns selbst. Wir haben uns nur für vier versorgt und nicht für fünf."

"Es ist alles in Ordnung", hörte Tarwater den anderen sagen. "Das alte Wrack ist darauf eingegangen, die letzte Entscheidung dir zu überlassen. Du brauchst also nur ‚nein' zu sagen."

"Du meinst, ich soll den Alten einfach so an die Luft setzen, nachdem ihr ihm Mut gemacht habt und bis hierher seine Arbeit gebraucht habt?"

"Die Reise ist hart, und nur harte Männer schaffen sie", versuchte Clayton einzulenken.

"Und da soll ich es sein, der die dreckige Arbeit tut?", beschwerte sich Liverpool.

"Da hast du nicht ganz unrecht", sagte Clayton. "Die Entscheidung liegt bei dir."

Tarwater nahm alle seine Kräfte zusammen, erhob sich wieder und ging weiter.

Vom Glückslager nach dem Langen See, von dort zum Tiefen See und über den ungeheuren Schweinerücken bis zum Lindermann-See ging der Wettlauf mit dem Winter. Männer weinten neben dem Weg vor Ermattung, aber der Winter gab nicht nach. Die Herbststürme wehten, und unter bitterkalten, durchweichenden Regenschauern und zunehmendem Schneegestöber schafften Tarwater und die Männer, mit denen er ging, das letzte von ihrer Ausrüstung an den Strand.

Etwas abseits vom See stachen sie ein Stück Tannenwald ab und bauten ihre Sägegrube. Sie arbeiteten Tag und Nacht und sägten Baumstämme zu Brettern. Dreimal wurde der alte Tarwater bei der Nachtarbeit ohnmächtig. Am Tag bereitete er wie gewöhnlich das Essen, und am Abend half er Anson beim Bau des Bootes.

Die Tage wurden kürzer, und der Wind wurde zum Sturm. Wenn die müden Männer morgens aus ihren Wolldecken krochen, hatte Tarwater schon das Feuer angezündet, damit sie ihre gefrorenen Schuhe auftauen konnten.

Immer mehr wurde von der Hungersnot im Land erzählt. Die Verpflegungsdampfer wurden durch das Wetter aufgehalten. Mehl wurde immer teurer, aber keiner wollte überhaupt welches verkaufen. Leute mit viel Geld verließen das Land. Es kam dazu, dass die Menschen Proviantrationen zugeteilt bekamen.

Unter diesen Anstrengungen begann der alte Tarwater zusammenzubrechen. Sein Husten war schrecklich geworden. Er begann an Kälteschauern zu leiden, so dass er alle Kleidungsstücke, die er besaß, um seine magere, alte Gestalt wickelte.

"Wenn er jetzt bei zwanzig Grad Fahrenheit schon alles anzieht, was will er dann tun, wenn es auf fünfzig oder sechzig Grad unter Null fällt?", sagte der Große Bill.

Mit ihrem Boot ruderten sie über das Südende des Lindermann-Sees direkt in einen Herbststurm hinein. Am nächsten Morgen wollten sie ihre Fahrt nach Norden beginnen - eine gefährliche Fahrt von fünfhundert Meilen über Seen, Stromschnellen und tief eingeschnittene Flussbetten. Liverpool verließ an diesem Abend das Lager und kam erst wieder, als die anderen schon schliefen. Er weckte Tarwater und sprach leise mit ihm:

"Hören Sie, Vater", sagte er. "Sie haben freie Fahrt in unserem Boot. Und wenn sich je ein Mann eine freie Fahrt verdient hat, dann sind Sie das. Aber Sie wissen selbst, dass Sie schon alt sind und Ihre Gesundheit nicht die beste ist. Wenn Sie mit uns weiterziehen, werden Sie sterben. - Lassen Sie mich ausreden, Vater! Die Bezahlung für eine Reise ist jetzt auf fünfhundert Dollar gestiegen. Ich habe meinen Willen durchgesetzt und einen Passagier abgelehnt, der in unserem Boot mitfahren möchte. Er hat sechshundert Dollar geboten. Diese Fahrt gehört Ihnen. Verkaufen Sie sie ihm, stecken Sie die sechshundert Dollar in die Tasche und ziehen Sie wieder heim. Was meinen Sie dazu?"

Tarwater hustete und zitterte eine Weile, ehe er genug Luft zum Sprechen bekam:

"Mein Sohn", sagte er, "ich möchte Ihnen nur eines sagen. Ich habe in meinem Leben vieles erlebt und durchgemacht. Jetzt bin ich nach Klondike unterwegs. Nichts kann mich halten. Ich werde meine Reise nicht verkaufen. Aber ich danke Ihnen herzlich, mein Sohn."

Da ergriff der junge Seemann die Hand des alten Mannes und rief: "Bei Gott, Vater! Sie werden hinkommen! Sie sind aus dem richtigen Stoff gemacht." Dann schaute er verächtlich auf Charles Clayton.

Sie kämpften sich nach Norden, wo das Wasser jeden Tag zufrieren konnte. Männer, die von dort kamen, warnten sie, dass sie erfrieren würden. Die Nachrichten von der Hungersnot waren ernsthafter denn je. Menschen ohne genügend Proviant wurden von der Polizei auf Schiffe verfrachtet und zurück geschickt. Clayton meinte noch einmal zu Tarwater, er solle umkehren, aber Liverpool sagte: "Wir gehen nach Klondike, und der alte Vater geht mit." Einmal hörte Tarwater, wie Liverpool zu Clayton sagte, dass er nicht auf die Idee kommen solle, den alten Vater wegen des fehlenden Proviantes bei dem dafür zuständigen Sicherheitsausschuss zu verraten.

Weiter ging die Fahrt bei gefährlichem Wetter. Sie sahen Boote mit Goldgräbern kentern und die Insassen ertrinken.

Am Le-Barge-See war das Land mit Schnee bedeckt, der das nächste halbe Jahr nicht schmelzen würde. An den Ufern bildete sich schon eine Eiskante. Von Norden wehte quer über den großen See herüber ein unendlicher Schneesturm. Sie kämpften mit dem Sturm und den Wellen, deren Spritzer zu Eis wurden, wenn sie ins Boot fielen. Dreimal versuchten sie die Fahrt, mussten aber immer wieder in die Flussmündung zurückkehren. Gemeinsam mit dreihundert anderen Booten lagen sie da.

Am vierten Tag erklärte Liverpool: "Heute müssen wir durchkommen. Heute gibt es kein Umkehren."

Und sie kamen durch. Sie ruderten den ganzen Tag und die ganze Nacht, während der Wind sich legte. Sie schliefen an den Riemen ein, wurden von Liverpool aufgerüttelt und arbeiteten weiter. Die Sterne kamen zum Vorschein, die Oberfläche des Sees wurde glatt und gefror zu dünnem Eis.

Als der Tag anbrach, ließen sie einen zugefrorenen See hinter sich. Liverpool schaute nach Tarwater und fand ihn fast bewusstlos. Er steuerte das Boot an eine Eiskante, um ein Feuer zu machen, an dem sich Tarwater erwärmen konnte. Clayton protestierte gegen einen solchen Zeitverlust.

Liverpool stellte klar, dass er für die Bootsfahrt verantwortlich ist. "Klettere du heraus und besorge eine Menge Holz! Ich werde für Vater sorgen. Du, Anson, machst ein Feuer, und du, Bill, stellst den Ofen im Boot auf. Der alte Vater ist nicht so jung wie wir. Er soll den Rest der Reise am Feuer sitzen."

So wurde es gemacht. Sie fuhren immer tiefer in den Winter des Nordlandes hinein. Immer mehr wuchs das Randeis, bis es an ruhigen Stellen hundert Meter weit von der Küste in den Strom ragte. Der alte Tarwater saß mit all seinen Kleidungsstücken am Ofen und schürte das Feuer. Tag und Nacht fuhren sie aus Furcht vor dem drohenden völligen Zufrieren des Wassers.

"Hallo, wie steht's, Alter?", rief Liverpool von Zeit zu Zeit.

"Glänzend", antwortete dieser dann stets.

"Mein Sohn, was kann ich je zum Dank für Sie tun?" fragte er zuweilen Liverpool.

"Sing mir dein Lied", lautete die Antwort.

Und Tarwater erhob seine Stimme, auch als sie endlich nach Dawson kamen.

Charles tat es so vorsichtig, dass keiner von seiner Gesellschaft etwas davon erfuhr. Er hatte zwei große Boote mit Männern gesehen, die keinen Proviant hatten und deshalb vom Sicherheitsausschuss geschnappt und wieder zurück geschickt wurden. Dawson sollte von ihnen befreit werden, egal wie es ihnen erginge.

Er begab sich heimlich zum Ausschuss und verriet den alten Tarwater. So wurde dieser abgeholt und als einer der letzten in das Boot gesetzt. Liverpool sah ihn gerade noch hinter einer Flussbiegung verschwinden.

Die Boote fuhren auf dem Fluss hunderte Meilen nordwärts und froren schließlich dicht neben der Proviantflotte ein. Hier, innerhalb des Polarkreises, ließ der alte Tarwater sich für den langen Winter nieder. Er arbeitete täglich einige Stunden, indem er Holz für die Dampfschiffgesellschaft hackte. Das genügte, um ihn zu ernähren. Die übrige Zeit schlief er in einer aus Baumstämmen erbauten Hütte.

Wärme, Ruhe und genügend Nahrung heilten seinen schlimmen Husten und stärkten seine Gesundheit und Kraft. Kurz vor Weihnachten verursachte der Mangel an frischem Gemüse eine Skorbutepidemie, und ein Abenteurer nach dem anderen legte sich in seine Koje. Das tat Tarwater nicht. Als sich die ersten Symptome bei ihm zeigten, brachte er sein einziges Heilmittel zur Anwendung - nämlich Bewegung. Er lieh sich vom Dampferkapitän Fallen und eine Büchse.

So ließ er das Holzhacken und verdiente sich mehr als sein bloßes Auskommen. Auch als die Krankheit in seinem eigenen Körper ausbrach, verlor er nicht den Mut. Er versorgte die Fallen und sang sein Lied.

Ende Januar kam sein Unglück. Irgendein kräftiges Tier verfing sich in einer seiner Fallen und schleppte sie fort. Starker Schneefall hielt seine Verfolgung auf halbem Weg auf, verlöschte die Fährte und ließ ihn sich verirren. Glücklicherweise steigt das Thermometer stets, wenn Winterschnee im Nordland fällt. Er war auch warm gekleidet und hatte eine Streichholzschachtel bei sich. Am fünften Tag tötete er einen verwundeten Elch, der mehr als eine halbe Tonne wog. Er schlug sein Lager neben dem Elch in einem tannenbewachsenen Gelände auf und bereitete sich darauf vor, hier den Winter durchzuhalten, falls er nicht vorher gefunden würde oder sich seine Krankheit verschlimmerte.

Nach zwei Wochen hatte sich sein Skorbut verschlechtert, aber kein Mensch hatte sich gezeigt. Viele Stunden lag es schlafend am Feuer. Schließlich war er kaum noch wach, sein Bewusstsein schwand immer mehr. Wenn Tarwater erwachte, bereitete er sein Elchfleisch zu und legte Holz aufs Feuer. Bald wusste er selbst nicht mehr, was Traum und Wirklichkeit ist.

Kurz, unter der Last seines Alters und der Einsamkeit des Nordens fand der Alte das Gemüt eines Kindes wieder. Er kauerte sich nieder und begann nach einem Schatz zu suchen. Seine Schwäche, die Stille und die Kälte waren mächtig. Was sollte ihn noch retten?

Aber eines Tages wurde er doch in die Wirklichkeit zurück gerufen. In seinen Ohren hörte er ein lautes Schnauben. Da seit Tagen kein Laut an seine Ohren gedrungen war, blickte er unsicher umher. Er erblickte einen großen Elch, der ein verwundetes Bein nachschleppte. Er war selbst ermattet und starrte den Menschen erschrocken an.

Matt zog der alte Tarwater seinen großen Fäustling aus und versuchte, den Zeigefinger zu bewegen. Dieser war aber völlig steif. Er wühlte sich durch seine viele Kleidung, bis er endlich die Finger in seine Armhöhle stecken und etwas wärmen konnte. Lange Minuten vergingen, bis er seine Büchse hob und über das Feuer hinweg auf das große Tier zielte.

Erst durch seinen eigenen Schuss kam er wieder richtig zu Bewusstsein. Er erkannte, dass er lange Zeit dem Tod sehr nahe gewesen war, und er spürte die bittere Kälte, die an diesem Tag sehr extrem war.

Langsam schmiedete Tarwaters Gehirn einen vernünftigen Plan. Hier in der unendlichen Einsamkeit wohnte der Tod. Zwei verwundete Elche waren hergekommen. Er wusste, dass sie von Osten gekommen waren. Also musste es dort Menschen geben, die ihm in seiner Not beistehen konnten.

Er konnte sich nur langsam bewegen, nahm seine Büchse, die Streichhölzer und einen Packen Elchfleisch. So hinkte der alte Mann nach Osten - wo die Sonne aufgeht und wieder geboren wird. Dabei sang er immer wieder sein Lied um bei Bewusstsein zu bleiben.

Er wusste nicht, wie viele Tage vergangen waren, als er aus einer Bergschlucht Rauch aufsteigen sah. Dort waren Männer, die mit ihrer Arbeit aufhörten und ihn anstarrten. Immer singend stolperte er zu ihnen hinab. Als er wegen Atemlosigkeit seinen Gesang unterbrechen musste, riefen ihn die Männer mit seinen verschiedenen Namen:

"Heiliger Nikolaus! Vollbart! Vater Weihnacht!"

Als er bei ihnen war, stand er ganz still, während große Tränen aus seinen Augen rannen. Er weinte lange schweigend, bis er sich in den Schnee setzte, seitlich umsank und in eine ruhige, leichte Ohnmacht fiel.

In weniger als einer Woche war der alte Tarwater wieder auf den Beinen und hinkte bei der Hausarbeit in der Hütte umher, bereitete Essen und wusch auf für die fünf Männer am Bach. Sie lebten so abseits, dass sie lange nichts vom Leben in der Welt gehört hatten. Sie ernährten sich fast ausschließlich von Elch- und Renfleisch sowie geräuchertem Lachs. Dazu sammelten sie im Sommer wilde Beeren und einige saftige Wurzeln, von denen sie für die restliche Zeit einen Vorrat anlegten.

Sie hatten vergessen, wie Kaffee schmeckt und machten Feuer mit einem Brennglas. In ihren Pfeifen rauchten sie getrocknetes Gras, das in die Zunge biss und in der Nase brannte.

Vor drei Jahren hatten sie die letzten weißen Männer gesehen. Damals waren sie auf ihrem Weg zu diesem Bach gekommen und hatten beschlossen, hier zu bleiben und nach Gold zu suchen.

Sie freuten sich über Tarwaters Anwesenheit und wurden nicht müde, seine Erzählungen zu hören. Sie tauften ihn um zu "Alter Held". Mit Tee aus Tannennadeln sowie einem Gebräu aus Weidenrinde, Wurzeln und Zwiebeln aus der Erde trieben sie den Skorbut aus ihm heraus. Bald hinkte er nicht mehr, und seine knochige Gestalt bedeckte sich mit Fleisch. Noch immer hatte er die Hoffnung auf einen reichen Goldschatz in sich.

Eines Morgens beim Frühstück sagten die Männer, dass sie einen Claim für ihn abgesteckt haben, der ihrer Berechnung nach nicht zu ganz großem Reichtum führt, aber etwa hunderttausend wert sein sollte.

"Jungens", antwortete der Alte, "ich danke euch herzlich. Alles, was ich sagen kann, ist, dass hunderttausend für mich Anfänger sehr hübsch wären. Aber auch dann würde ich nicht aufhören zu suchen, denn dazu bin ich hierher gekommen."

Sie lachten, lobten seinen Ehrgeiz und meinten, dass sie dann noch einen reicheren Bach für ihn ausfindig machen müssten. Der Alte Held meinte dazu, dass er sich im Frühjahr selbst umschauen werde. Vielleicht hänge das Gold auch in Klumpen an Mooswurzeln.

Lange sprachen sie nicht mehr darüber, doch als die Sonne höher stieg, die Tage länger und wärmer wurden, starrte er oft auf eine Terrasse in halber Höhe des gegenüber liegenden Berges. Als die Schneeschmelze in vollem Gange war, setzte er über den Fluss und erklomm die Terrasse.

Wo der Boden der Sonne ausgesetzt war, war er schon einen Zoll tief geschmolzen. An einer solchen Stelle legte er sich nieder, nahm eine Handvoll Moos in seine knorrigen Hände und zerrte die Wurzeln auseinander. Die Sonne schien auf matt schimmerndes Gold. Er schüttelte das Moos, und derbe Klumpen wie Kies fielen auf die Erde. Es war das Goldene Vlies aus seinem Lied, zum Scheren bereit.

Wenn man über Alaska spricht, wird nie der Sommer 1898 vergessen, in dem die Goldgräber nach den Minen bei den Terrassen von Tarwater Hill strömten. Und als Tarwater seinen Besitz für rund eine halbe Million an eine Gesellschaft verkauft hatte, machte er sich auf den Weg zurück nach Kalifornien. Er ritt auf einem Maultier auf einem neu angelegten Weg mit behaglichen Häusern bis zur Dampferanlegestelle von Fort Yukon.

Bei der ersten Mahlzeit auf dem Ozeandampfer wurde er von einem grauhaarigen Steward bedient, dessen Gesicht von Sorgen und dessen Körper von Skorbut gekennzeichnet waren. Der alte Tarwater musste zweimal genau hinsehen, um sich sicher zu sein, dass es Charles Clayton war.

"Schlecht gegangen, mein Sohn, was?", fragte ihn Tarwater.

Der andere klagte: "Nur einer von uns wurde von Skorbut gepackt. Ich habe Höllenqualen erduldet. Die anderen drei sind gesund und arbeiten alle, damit sie im Winter am Weißen Fluss nach Gold suchen können. Anson arbeitet als Zimmermann, Liverpool schlägt Holz für die Sägemühle, und der Große Bill ist dort Vorarbeiter. Wenn bei mir der Skorbut nicht gewesen wäre …"

"Sicher, mein Sohn. Jetzt bist du so verschandelt, dass du dich für die Arbeit nicht mehr eignest. Ich werde deine Überfahrt beim Kapitän bezahlen, in freundlicher Erinnerung an die Unterstützung, die du mir gewährt hast. So kannst du dich den Rest der Reise ausruhen. Was willst du in San Franzisko tun, wenn du an Land gehst?"

Charles Clayton zuckte die Achseln.

"Ich will dir etwas sagen", fuhr Tarwater fort. "Es gibt Arbeit für dich auf meinem Gut, bis du wieder mit Geschäften anfangen kannst."

"Ich könnte Ihr Geschäft verwalten", begann Charles eifrig.

"Nein, mein Herr", erklärte Tarwater mit Nachdruck. "Aber es gibt immer Löcher für Pfosten zu graben und Brennholz zu hacken."

Tarwater kam heim als der verlorene Großvater, für den das fette Kalb bereitstand und geschlachtet wurde. Ehe er sich an den Tisch setzte, wollte er aber umher gehen. Die ganze Familie musste ihn unbedingt begleiten. Widerspruchslos taten sie es, denn der Alte hatte eine halbe Million.

An dem alten verfallenen Wasserrad blieb er stehen und sein Gesicht strahlte. Er ließ den Blick über das Tarwater-Tal bis zu den Tarwater-Bergen schweifen. Alles gehörte jetzt wieder ihm.

Da kam ihm ein Einfall. Wieder musste ihm die ganze Familie folgen. An der baufälligen Scheune hob er einen Knüppel vom Boden auf.

"William", sagte er zu seinem Sohn. "Erinnerst du dich an die kleine Unterhaltung, die wir hatten, ehe ich nach Klondike ging? Du erinnerst dich sicher. Du sagtest, ich sei verrückt. Ich sagte dir damals, mein Vater würde mir das Fell mit einem Knüppel gegerbt haben, wenn ich so mit ihm geredet hätte."

"Ach, das war ja nur Unsinn", versuchte William sich zu entschuldigen.

Er war ein grauhaariger Mann von fünfundvierzig Jahren. Seine Frau und seine erwachsenen Söhne standen dabei und sahen neugierig zu, wie Großvater Tarwater seinen Rock auszog und ihn Mary zu halten gab.

"William, komm her!", befahl er gebieterisch.

William kam, wenn auch äußerst widerstrebend.

"Nur eine Kostprobe von dem, was mein Vater mir oft genug gegeben hat", brüllte der Alte, indem er auf Rücken und Schultern seines Sohnes mit dem Knüppel losprügelte. "Und nun sage mir eins, mein Sohn: Denkst du immer noch, dass ich verrückt bin?"

"Nein", heulte William, vor Schmerzen herumtanzend. "Du bist nicht verrückt, Vater! Natürlich bist du nicht verrückt!"

"Gut", bemerkte der alte Tarwater kurz, indem er den Knüppel wegwarf und seinen Rock anzog. "Dann lasst uns hinein gehen und essen."