Der weiche Blick

Versuche einmal einen Gegenstand auf dem Schreibtisch besonders scharf zu sehen. Was passiert? Je mehr du deinen Blick auf diesen einen Gegenstand konzentrierst, umso weniger nimmst du Dinge in seiner nächsten Umgebung wahr. Das ist beim Lesen genauso. Der scharfe, konzentrierte Blick verengt die Blickspannweite. Anders ist es mit dem "weichen" Blick. Wenn man nicht mehr einzelne Wörter fixiert, dann erweitert sich die Blickspannweite.

Lesen mit dem "weichen" Blick - so geht´s
Hebe die Arme und strecke sie in Augenhöhe nach vorne. Die beiden Daumen zeigen nach oben. Schau etwas unscharf auf die Daumen und bewege beide Hände auseinander. Wichtig dabei ist, dass du beide Daumen immer im Blick hast. Bewege anschließend die Daumen soweit auseinander, bis du nur noch beide Daumennägel erkennen kannst. Bewege anschließend die Daumen wieder langsam zueinander.

Wiederhole die Übung mehrmals, um das Sehen mit dem weichen Blick zu trainieren. Um mit dem weichen Blick zu lesen, musst du viel üben: Versuche, wenn du Zeitung oder eine Zeitschrift liest, eine ganze Zeile in einer Spalte mit einem Blick zu erfassen. Bei Büchern kannst du versuchen, halbe Zeilen mit einem Blick zu erfassen, so dass du, wenn du eine Zeile liest, nur zwei Fixierungen benötigst.