Das ungarische Wippen-Wunder

Dieser Clowns-Sketch entstand vor ungefähr 100 Jahren in Ungarn. Deshalb macht es auch Sinn, dass du und deine Freunde – ihr müsst insgesamt vier Leute sein – euch dafür so verkleidet, wie ungarische Akrobaten früher ausgesehen haben.

Die trugen gestreifte Gymnastikanzüge und hatten große, schwarze Schnauzbärte, die an den Enden hochgezwirbelt waren. Zu dieser Nummer spielt ihr am besten Musik, entweder einen flotten Zirkusmarsch oder irgendein anderes munteres Stück. Außerdem benötigt ihr noch einen Stuhl und eine präparierte Wippe.

Kunststück Nr. 1:
Für die Wippe besorgt ihr euch zwei Bretter, die 60 Zentimeter lang, elf Zentimeter breit und einen Zentimeter dick sind. Außerdem braucht ihr ein Scharnier mit Schrauben, Nägel mit flachen Köpfen, einen Hammer, einen dünnen Metalldraht und einen runden Stamm oder Holzblock (etwa 35 Zentimeter lang, mit einem Durchmesser von zirka 20 Zentimetern). Es ist gut, wenn euch beim Bauen eine erwachsene Person hilft.

Und so baut ihr die Wippe: Als Erstes schraubt ihr die beiden Bretter mit einem Scharnier zusammen. Dann schlagt ihr mit ein paar Zentimetern Abstand je einen Nagel so in jedes Brett, dass er noch ungefähr einen halben Zentimeter herausschaut. Um die Nagelenden legt ihr in Form einer Acht den Eisendraht und knotet ihn dann zusammen. Ihr könnt die Bretter auch anmalen, dann sehen sie mehr wie ein einziges Brett aus.

Der runde Stamm dient als Unterlage für die Bretter – auch ihn könnt ihr anmalen, wenn ihr mögt. Nun legt ihr die Bretter auf den Stamm, das Scharnier zeigt dabei nach unten. Wenn der Akrobat dann auf das nach oben zeigende Brett springt, zerreißt der Eisendraht, und die hochstehende Seite der Wippe klappt nach unten.

Kunststück Nr. 2:
Diese Nummer musst du mit deinen Freunden erst mal eine Weile üben – da sie ganz schön schwierig ist. Aber für geschickte Akrobaten, wie ihr es seid, ist das sicher kein Problem.

Als Erstes muss einer von euch – am besten der Kleinste und Leichteste – einem Größeren auf die Schultern klettern. Legt euch zum Üben ein paar Matratzen unter, damit ihr euch beim Fallen nicht wehtut! Der Untere, der den anderen tragen soll, stellt sich mit leicht gebeugten Knien hin, streckt die Arme vor und kreuzt die Hände übereinander. Der kleinere Akrobat greift seine Hände ganz fest, dann stellt er seinen linken Fuß auf den linken Oberschenkel des Trägers. Nun zieht der Träger fest an den Händen des anderen, so dass der richtig Schwung bekommt, sein rechtes Bein hochschwingt und auf die rechte Schulter des Unteren setzt. Dann platziert er den linken Fuß auf dessen linke Schulter. Der Träger lässt jetzt die Hände des Obermannes los und umfasst stattdessen seine Waden. Der obere Akrobat richtet sich auf und steht gerade auf den Schultern des Unteren.
Wenn euch diese Übung zu schwer ist, kann der Akrobat auch anstatt auf die Schultern des anderen Clowns einfach auf einen Stuhl klettern.

So funktioniert der Sketch:
Die Akrobaten marschieren im Takt der Musik in die Manege. Sie begrüßen das Publikum und bauen dann die Wippe in der Mitte der Manege auf. Einer der Clowns hält sich einen Stuhl über den Kopf – auf diesen Stuhl soll der Clown springen, der jetzt vor ihm auf der Wippe steht. Vor dem anderen Ende der Wippe steht ein anderer Clown – der Untermann, auf dessen Schultern der Obermann jetzt schnell hinaufklettert.
Mit einem Schlag hört die Musik zu spielen auf, und der Stuhlträger verkündet mit tiefer Stimme: „Sehr verehrtes Publikum. Sie werden jetzt einen der schwersten Sprünge erleben dürfen, den es auf der Welt überhaupt gibt. Unser kleiner Clown Flummi (der Clown auf der Wippe verbeugt sich) wird einen sehr gefährlichen doppelten Salto mit einer viermal gedrehten Pirouette vorführen, bevor er dann auf dem Stuhl landet, den ich über meinem Kopf halte.“ Clown Flummi macht sich bereit und sagt dann: „Hopp!“ Der Stuhlträger antwortet und sagt ebenfalls: „Hopp!“ Dann hüpft der andere Clown von den Schultern des Untermannes auf die Wippe ... aber diese klappt herunter und geht entzwei. Die Clowns gucken erstaunt ins Publikum, zucken die Achseln und marschieren mit enttäuschten Gesichtern aus der Manege.