Die richtige Wortwahl, der passende Ausdruck

Die richtige Wortwahl, der passende Ausdruck

Aktiv statt passiv, Verben statt Nomen, wenig Adjektive - das sind die wichtigsten Regeln für "gutes Deutsch". In deinen Geschichten erzählst du eine Handlung. Formuliere deine Sätze so, dass deutlich wird, wer etwas tut, und zwar im Aktiv!

Also etwa so: "Eine Gruppe Maler stand auf einem Gerüst und schwang die Pinsel. Mit jeder Stunde, in der sie dem Gebäude seine helle Farbe zurückgaben, verwandelte sich der graue Bunker immer mehr in eine Schule, die sich sehen lassen konnte." Das klingt viel lebendiger als wenn du schreibst: "Das graue Schulgebäude wurde mehrere Stunden lang von einer Gruppe Maler gestrichen. Mit der hellen Farbe wurde der Schule ihr nobles Aussehen zurückgegeben."

Mit Verben lebendig erzählen
Verben, also die Wörter, die ausdrücken, was eine Figur tut, machen den Text anschaulich. Das Beste daran: Mit Verben kannst du Handlungen in Abschnitte teilen und deinem Leser Schritt für Schritt, wie in Zeitlupe, erklären, wie etwas passiert. Da kommt Spannung auf!

Hier ein Beispiel: "Gelangweilt nahm Markus ein Brettchen aus dem Schrank und holte ein Messer aus der Schublade. Dann griff er nach einer Tomate, hielt sie kurz unter fließendes Wasser und legte sie auf das Brett. Vorsichtig umklammerten seine Finger die Tomate. Mit der rechten Hand setzte er zum Schnitt an. "Brr, brr, brr." Das Handy. "Conny! Oh, unser Tennis!" fuhr es ihm durch den Kopf. Er zuckte zusammen. "Autsch!" Blut sickerte aus seinem Finger. Das Messer war abgerutscht und hatte sich in die Kuppe seines Zeigefingers gebohrt. Markus schüttelte den Kopf und stöhnte. War es Conny, die angerufen hatte? Konnte er mit dem verletzten Finger zum Tennisspielen gehen?…"

Adjektive sparsam und überlegt verwenden
Adjektive drücken aus, wie etwas oder wie eine Figur ist. Eigentlich eine gute Sache, schließlich geht es darum, dass sich der Leser ein Bild von allem machen möchte. Trotzdem gilt bei Adjektiven: Weniger ist oft mehr! Viele Adjektive sind überflüssig. Jeder weiß, dass das Meer blau, Messer scharf, Feuer heiß und Blut rot ist. Verzichte auf Adjektive, die Selbstverständliches nur aufwärmen - das langweilt! Und noch etwas: Viele Adjektive sind abgegriffen. Zum Beispiel "romantisch" und "faszinierend".

Prüfe immer, was dein Adjektiv ausdrückt und ob es notwendig ist. Nicht zu vergessen "hübsch" und "hässlich": Beides sind wertende Adjektive; sie fassen einen Eindruck zusammen. Das solltest du lieber vermeiden: Wenn das Aussehen einer Figur eine Rolle spielt, dann ist es besser, wenn du sie mit ein paar Details schilderst. Der Leser kann dann selbst seine Schlüsse daraus ziehen!

Synonyme bringen Abwechslung
Dann sagte er…, dann sagte sie…, dann sagte er… - klingt ziemlich einförmig, oder? Eine gute Alternative zu so einem Einerlei sind Synonyme. Synonyme sind Wörter mit gleicher Bedeutung. Synonyme gibt es für beinahe jede Wortart. Am wichtigsten sind sie bei den Verben.

Denke nur einmal an das Wort "sagen". Anstatt "sagen" kannst du an vielen Stellen Wörter wie zum Beispiel meinen, erwidern, erklären, bemerken, anfügen, erwähnen… verwenden. Dazu kommen Verben im Wortfeld "sagen", die mitteilen, wie sich jemand äußert: flüstern, schreien, schimpfen, brüllen, zischen, mäkeln… Solche Wörter sind sehr ausdrucksstark. Nutze sie so oft wie möglich.

Ähnlich ist es mit den Satzanfängen. Anstelle von "dann" kannst du viele andere Wörter verwenden, etwa "nachher, hinterher, später, anschließend, zuletzt, zum Abschluss, schließlich…" - überlege dir, welches Wort an welcher Stelle am besten passt.

Wie findest du Synonyme?
Denke nach und lese die letzten Sätze laut vor. Meistens kommst du von selbst auf ein neues Wort. Und wenn nicht? Keine Angst, es gibt professionelle Hilfe. Wenn du am PC schreibst, findest du in vielen Textverarbeitungsprogrammen einen Thesaurus, also ein Wortschatz-Nachschlagewerk. Du brauchst nur das Wort markieren, und schon listet dir das Programm eine Übersicht mit Synonymen auf. Synonymen-Wörterbücher gibt es auch gedruckt. Schau in einem Internet-Buchshop nach oder frage in einer Buchhandlung.