Feste im Januar

Feste feiern macht Spaß. Ich finde, wir sollten ruhig jeden Tag etwas  feiern. Neulich habe ich Großvater vorgeschlagen, jeden Monat meinen "Nichtgeburtstag" zu feiern. Er war überhaupt nicht begeistert: "Zwölf Kindergeburtstage im Jahr, bäh - wie langweilig! Wer soll denn die vielen Geburtstagstorten backen?" Aber zum Glück gibt es ja eine Menge anderer Feste und Bräuche für Kinder. Hier kommen sie.

1. Januar - Neujahrsverse
An vielen Orten, z. B. in Oberfranken ziehen die Kinder am Neujahrsmorgen oder am 2. Januar mit Glückwünschen und mit lustigen Versen von Haus zu Haus und lassen sich zum neuen Jahr mit kleinen Gaben beschenken. In Hessen rufen die sie dazu:

Oh, oh, oh, das neue Jahr ist do,
Gebt uns Äpfel und Nisschen,
sonst friert uns an die Fisschen.
Lot uns nit zu lange stehn,
denn wi mutt noch widdergehn.

Auch wird oft gesungen: Auch wird oft gesungen: Auch wird oft gesungen:

Prosit Naijohr!
E Brezel wie e Scheierdor,
e Lebkuche wie e Ofeplatt,
esse mer uns all minader satt.

In Holstein ist dieser Brauch auch bekannt, die Kinder im Norden singen am Neujahrstag:

An Nijohabend,
denn geiht dat von Baben,
denn klingen de Glocken,
denn danzen de Poppen,
denn piepen de Müs
in Grotvadder sin Gehüs.

Könnt ihr die Lieder schon singen? Dann zieht los und macht allen einen fröhlichen Neujahrstag!

1. Januar - Glücksgebäck
Michael Green und seine Freunde gehen am Neujahrstag immer zu allen Verwandten und Bekannten und wünschen ihnen viel Glück und alles Gute für das neue Jahr. Die Erwachsenen und die Kinder beschenken sich dann gegenseitig mit Gebäck, das Glück bringen soll: Kringeln und Brezeln, auch Keksen in Pferdeform, wie in Ostfriesland, oder Kleeblätterkuchen, wie im Rheinland. Lecker!

6. Januar - Sternsinger
Ein paar Tage nach Neujahr, am 6. Januar, ist Dreikönig. Wisst ihr, was es damit auf sich hat? Eigentlich ist es ein kirchlicher Feiertag, an dem man sich an die Heiligen Drei Könige erinnert, die kurz nach Jesu Geburt durch das Land zogen, um das Kind in der Krippe zu besuchen. Schon seit vielen hundert Jahren ziehen an diesem Tag die Kinder und Jugendlichen verkleidet als Sternsinger durch die Straßen. Macht ihr mit? Am besten zieht ihr euch weiße Hemden an oder ihr verkleidet euch als die Drei Könige und bastelt euch einen großen Stern aus Goldpapier, den ihr dann an einer Stange vor euch her tragt. Bestimmt freuen sich die Leute, wenn ihr nun von Haus zu Haus geht und an den Türen Weihnachtslieder singt! Sie werden euch sicher mit leckeren Dingen belohnen! Übrigens gelten die Drei-Königs-Singer als Segen für die Häuser, in die sie kommen, oft schreiben sie mit Kreide C+M+B und die Jahreszahl an den Türbalken - die Buchstaben stehen für die lateinischen Worte " C hristus m ansionem b enedicat", das heißt auf Deutsch: "Christus schütze dieses Haus". Diesen Brauch kennt man so oder so ähnlich in ganz Deutschland und in Österreich.

6. Januar - die letzte Rauhnacht
In Niederbayern und Umgebung wird der 6. Januar als letzte der zwölf Rauhnächte begangen, die am 21. Dezember mit dem Thomastag beginnen. In diesen Nächten treibt das "Wilde Heer" des germanischen Gottes Wodan Unwesen in den Häusern und Ställen, so erzählt man sich. Um sich zu schützen schreckt man die Dämonen mit geisterhaften Verkleidungen - und auch reichliches Essen soll abschreckend wirken: deshalb gibt es dort an Dreikönig Unmengen von Krapfen!

6. Januar - Bohnenkuchen
Eine schöne Idee ist es, den Drei-Königs-Tag mit einem Bohnenkuchen zu feiern. Du bäckst einen leckeren Kuchen und versteckst darin eine Bohne. Wer sie findet, dem bringt sie Glück im nächsten Jahr! Du kannst auch vier verschiedene Bohnen einbacken: wer die schwarze Bohnen findet, der darf an diesem Tag den Mohren Balthasar spielen, wer die graue in seinem Stück Kuchen entdeckt, der ist der König Melchior, die weiße Bohne ist für den König Kaspar. Wer die dicke Bohne im Kuchen hat, der spielt das Kamel...!

25. Januar - Vogelhochzeit
Bald ist der Januar zu Ende, aber vorher feiern wir noch Vogelhochzeit! Am 25. Januar ist der große Tag! Der Winter ist zur Hälfte vorbei und alles sehnt sich schon ein bisschen nach dem Frühling. Bestimmt halten die Vögel jetzt schon Hochzeit! Hanna und ich backen an diesem Tag kleine Vögel aus Hefeteig und laden Freunde zum gemütlichen Kaffeeklatsch ein!