Hauptfigur, Gegenspieler und Nebenfiguren

Geht die Geschichte für den Helden gut oder schlecht aus? Wie kann er seinen Gegnern ein Schnippchen schlagen? Das sind die Fragen, die die Leser bis zum Schluss bei der Stange halten.

Die wichtigste Figur ist der Held, gefolgt vom Gegenspieler. Er ist dafür verantwortlich, dass die Handlung ins Rollen kommt und gegen Ende in einem offenen Konflikt gipfelt.

(Fast) alles dreht sich um die Hauptfigur
Die Hauptfigur ist die Figur, mit der sich Leser identifizieren. Was sie tut und erlebt, berührt sie; die Leser stehen ganz auf ihrer Seite. Das gelingt nur, wenn die Hauptfigur sympathisch ist und mehr gute als schlechte Eigenschaften besitzt. Der Held hat klare Ziele, er oder sie will etwas. Denke daran: Das Ziel des Helden und die Art und Weise, wie er es erreichen will, bestimmt die Handlung.

Um dem Gegenspieler eine Chance zu geben und der Geschichte Spannung zu verleihen, braucht der Held eine Schwäche. Ist deine Hauptfigur arm, hat sie in der Vergangenheit etwas Unrechtes getan, sind ihre Eltern alkoholkrank - es gibt viele Möglichkeiten, den Helden angreifbar zu machen.

Die Rolle des Gegenspielers
Aufgabe des Schurken ist es, die Ziele des Helden mit mehr oder weniger fiesen Tricks zu vereiteln. Davon lässt sich der Held nicht unterkriegen und sucht nach einer Lösung! Diese Konstellation, die während der gesamten Geschichte besteht, baut Spannung auf.

Ideal ist es, wenn du den Gegenspieler als eine gleichwertige Figur darstellst - dann agieren die beiden auf Augenhöhe. Der Gegenspieler ist der Schurke und hat überwiegend schlechte Eigenschaften. Er hat aber auch Stärken - Schurken sind beharrlich und können oft andere auf ihre Seite ziehen. Dann hat der Held mehrere Gegenspieler. Hauptfigur und Gegenspieler sind in der Regel sehr verschieden. Doch es muss auch Berührungspunkte geben - sonst käme es ja nicht zum Konflikt! Zeichne den Schurken genauso sorgfältig wie deinen Helden, führe ihn schon kurz nach Beginn ein und stimme beide Figuren gut aufeinander ab!

Schritt für Schritt zum entscheidenden Konflikt
Die meisten Geschichten funktionieren nach folgendem Bauplan: Im Verlauf wird der Gegenspieler immer dreister und scheint zuletzt seinem Ziel ganz nah. Was bedeutet das? Wenn du eine Geschichte konstruierst, solltest du die Konflikte so ordnen, dass sie sich bis zum Höhepunkt steigern: Beginne zum Beispiel mit einer Hänselei und hebe dir die Schlägerei für den Schluss auf.

Nebenfiguren und "rettende Engel"
Nebenfiguren bilden das Umfeld der beiden wichtigsten Figuren. Sie dienen dazu, die Hauptfigur und ihren Gegenspieler zu charakterisieren.

Manche Nebenfiguren können im Verlauf einer Geschichte eine wichtige Rolle übernehmen, etwa wenn es der Held aus eigener Kraft nicht schafft, sich gegen seinen Gegenspieler durchzusetzen. Wie kann es dennoch zu einem guten Ende kommen? Ganz einfach: Eine Nebenfigur wird zum "rettenden Engel" und hilft dem Helden in letzter Minute aus der Patsche. Wenn du auf einen "rettenden Engel" zurückgreifst, solltest du diese Figur früh in deine Geschichte einführen. Dabei könnte von Anfang an deutlich werden, dass sie später eine wichtige Rolle spielt. Trotzdem sollte für den Leser nicht klar werden, dass diese Figur den Helden retten wird.