Mobbing und Mitläufer

Die Cliquen-Queen oder der Anführer einer Bande finden einen Jungen oder ein Mädchen aus irgendeinem Grund doof - der perfekte Anlass, um zu zeigen, wer hier das Sagen hat. Jeder, nicht nur die "blöde Kuh" oder der "Doofie", auch die Leute in ihrer Gruppe sollen Bescheid wissen.

Ohne ihre Gruppe sind die Cliquen-Queen oder der Banden-Chef eigentlich genauso stark oder schwach wie ihr "Opfer". Wenn es darum geht, jemanden auszugrenzen, brauchen sie Hilfe – ihre Gruppe eben.

Mobbing "funktioniert" also nur, wenn genügend Leute hinter den Mobbing-Gemeinheiten stehen. Es liegt vor allem an den Mitläufern, dass Mobbing-Opfer kaum eine Chance haben, sich zu wehren.

Die Mitläufer verbreiten üble Gerüchte, sie helfen ihrem Anführer bei Schlägereien und anderen Gewalttätigkeiten und sie sind dabei, wenn es darum geht, Gemeinheiten zu vertuschen.

Je länger das Mobbing dauert und je mehr Leute dabei mitmachen, umso mehr Macht hat die Cliquen-Queen oder der Anführer einer Gang.

Wichtig!

Auch wenn du niemanden anstiftest und "nur" mitmachst – als Mobbing-Mitläufer bist du für das, was dem Opfer angetan wird, mit verantwortlich.

Warum mobbst du? Hat dir das Mädchen oder der Junge etwas getan? Hast du Angst, dass du selbst gemobbt wirst, wenn du nicht mitmachst?

Mobbing ist kein einfacher Konflikt zwischen verschiedenen Gruppen oder Personen. Beim Mobbing nutzen Einzelne ihre Überlegenheit aus, um andere unter Druck zu setzen. Bei jedem Mobbingfall sollte der Klassenlehrer oder die Schulleitung sofort und eindeutig eingreifen.

Denk nach – Mobbing kann jeden treffen. Wer heute mobbt, kann morgen selbst Mobbing-Opfer sein. Deshalb gilt: Halte dich raus, wenn in deiner Clique gemobbt wird, stifte niemanden zum Mobbing an und hör auf, andere zu mobben!

Sprich mit jemandem aus der Clique. Wollt ihr bei den Gemeinheiten wirklich mitmachen? Habt ihr nicht oft ein schlechtes Gewissen? Sagt nein, hört gemeinsam auf! Das ist bestimmt nicht einfach. Es gehört eine Menge Mut dazu, denn die Mobber sind in der Mehrheit.

Sprich mit einem Erwachsenen. Erzähle, was du gesehen, und bei welchen Mobbing-Übergriffen du selbst mitgemacht hast.