Einfache Satzstrukturen, flüssig erzählen

Einfache Satzstrukturen, flüssig erzählen

Manche Dinge sind so kompliziert, dass man sie nur sehr schwer beschreiben kann - so denken die meisten. Dabei kann es leicht passieren, dass Sätze lang und länger werden. Je mehr Aspekte du in einem Satz unterbringen möchtest, umso verschachtelter wird er.

Was heißt das? Du hast das Gefühl, dass du einen Sachverhalt genau so darstellst, wie er ist - kompliziert ist eben kompliziert. Wie sieht es für den Leser aus? Er blickt kaum oder gar nicht mehr durch! Viele haben keine Lust, Sätze zwei Mal oder noch öfter zu lesen, bis sie verstehen, worum es geht. Sie legen das Buch entnervt weg.

Kurz und klar statt langatmig und verschachtelt
Ein einfacher Satz ist ein Hauptsatz - Subjekt, Prädikat, Objekt, dazu vielleicht noch eine Orts- und Zeitbestimmung. Kein Problem für deine Leser.

Ein Beispiel:
"Am Samstag kauften sich Peter und seine Schwester neue Turnschuhe in der Stadt."

Komplexer, aber immer noch gut zu überblicken ist die Struktur, wenn du einen Nebensatz voran oder an den Schluss des Hauptsatzes stellst.

"Weil ihre alten Sportschuhe nicht mehr passten, kauften sich Peter und seine Schwester am Samstag neue Turnschuhe in der Stadt."

Oder:
"Peter und seine Schwester kauften sich am Samstag neue Turnschuhe in der Stadt, weil ihre alten Sportschuhe nicht mehr passten."

Mehr als einen Nebensatz solltest du nicht mit einem Hauptsatz verknüpfen. Mit zwei Nebensätzen wird es ziemlich schwierig, alle Informationen richtig zuzuordnen und zu verarbeiten.

"Obwohl es fürchterlich regnete, kauften sich Peter und seine Schwester am Samstag neue Turnschuhe in der Stadt, weil ihre alten Sportschuhe nicht mehr passten." Ein echtes Satz-Ungeheuer!

Einfacher und klarer kannst du Sachverhalt etwa so ausdrücken.
"Es regnete fürchterlich. Dennoch fuhren Peter und seine Schwester am Samstag in die Stadt, um sich neue Turnschuhe zu kaufen. Ihre alten Sportschuhe passten ihnen nämlich nicht mehr."

Der erste Satz ist ein Hauptsatz, dann folgt wieder ein Hauptsatz mit einem Nebensatz. Der dritte Satz ist ebenfalls ein Hauptsatz.

Sinnvolle Bezüge herstellen
Weil, obwohl, damit, trotzdem, als, nachdem, damit, auf diese Weise, währenddessen… - mit solchen Wörtern, Konjunktionen genannt, kannst du Zusammenhänge deutlich machen. Einigen von ihnen - zum Beispiel "als, nachdem, obwohl, während" - leiten Nebensätze ein. Mit Konjunktionen wie "danach, bisher, dann, so, auf diese Weise, anschließend, zuletzt, schließlich" kannst du Hauptsätze beginnen lassen. In Hauptsätzen brauchst du diese Wörter oft gar nicht. Prüfe genau, ob eine Konjunktion Sinn macht.

Auf die Sprachmelodie achten
Lese dir deine Sätze laut vor. Ist jeder Satz gleich aufgebaut - ein kurzer Hauptsatz folgt dem anderen? Das kann an machen Stellen sehr gut passen, etwa, wenn deine Geschichte am Höhepunkt angelangt ist. Meistens ist es sinnvoll, wenn du die Sätze unterschiedlich konstruierst - mal kurze, dann wieder etwas längere Sätze.