Melitta Bentz

Melitta Bentz

Melitta Bentz (1873-1950)
Erfinderin des Kaffeefilters, Firmengründerin und Unternehmerin

Nichts ist einfacher als Kaffeekochen! Ein paar Löffelchen Kaffee in den passenden Filter, heißes Wasser drüber - fertig ist der Kaffeegenuss! Dass dies heute so ist, geht zurück auf eine geniale Idee der damals 35-jährigen Melitta Bentz, einer Hausfrau in Dresden.

Alles, was wir über Melitta Bentz heute noch wissen, steht in Zusammenhang mit ihrer Erfindung, dem Kaffeefilter. Welche Schule sie besucht hat, ob sie je einen Beruf erlernt und ausgeübt hat, geben die Quellen nicht preis. Fest steht jedoch, dass Melitta eine praktisch denkende, sehr aufgeschlossene und risikofreudige Frau gewesen sein muss. Eines Tages im Jahr 1903, so berichten die Melitta-Werke über ihre Firmengründerin, nahm Melitta Bentz einen Bogen Löschpapier, legte ihn auf den Boden einer Blechdose, in die sie vorher einige Löcher gebohrt hatte, füllte die Dose mit Kaffeepulver und setzte sie auf eine Kaffeekanne.

Auf diese Weise war der erste Kaffeefilter - ein genial einfach herzustellendes und preiswertes Gerät - fix und fertig konstruiert. Auf ihren Kaffeefilter mit dem gemahlenen Kaffee goss sie heißes Wasser, das langsam in die Kaffeekanne tröpfelte. Melitta probierte den Kaffe und war mit dem Geschmack genauso zufrieden wie mit ihrem „Filtriergerät“. Doch Melitta dachte weiter - ihre Erfindung sollte nicht nur für ihren privaten Gebrauch bestimmt sein. Bevor sie mit der Produktion von Kaffeefiltern begann, meldete sie am 8. Juli 1908 ihr Filtersystem auf ihren Namen am Kaiserlichen Patentamt in Berlin an. Aus demselben Jahr, vom 15.12.1908, stammt die Eintragung der Firma Melitta Bentz, Marschallstraße 31, im Dresdener Handelsregister. Innerhalb kurzer Zeit war aus der Hausfrau Melitta Bentz eine anerkannte Erfinderin und Unternehmerin geworden. 1909 stellte die Firma ihr Gerät auf der Leipziger Messe vor und verkaufte bereits über 1.200 Exemplare; im Jahr darauf errang sie auf der Internationalen Hygieneausstellung in Dresden eine Medaille.

Zwischen 1914 und 1927 wechselte die stetig wachsende Firma mehrmals ihren Sitz in Dresden und zog schließlich 1929 nach Minden um. Aus dem Jahr 1936 stammt das Patent für das heute noch gebräuchliche Filtersystem, ein konischer Schnellfilter mit schlitzförmigem Boden und genau passender "Filtertüte". Obwohl die Firma auf Melitta Bentz eingetragen war, wissen wir wenig darüber, welche Rolle Melitta als Unternehmerin und bei der Weiterentwicklung des Filtersystems spielte. Melitta Bentz starb im Jahr 1950.