Augenbewegungen

Hast du schon einmal jemanden beim Lesen beobachtet und seine Augenbewegungen verfolgt? Wenn wir lesen, tasten wir die Zeilen - anders als elektronische Lesegeräte - nicht linear ab. Stattdessen fixieren wir eine Textstelle ganz kurze Zeit und nehmen dann die nächste Textstelle ins Visier. Man nennt das Fixierung. Dazu kommt, dass die Augen immer wieder zu Textstellen, die bereits gelesen wurden, zurückspringen und sie noch einmal fixieren. Dieses Zurückspringen nennt man Regression. Je ungeübter ein Leser, umso häufiger fixiert er Textstellen und springt auch immer wieder zurück. Deshalb lesen ungeübte Leser auch deutlich langsamer als echte Bücherwürmer.

Schneller lesen, mehr aufnehmen
Stundenlang über einem Text brüten - das macht keinen Spaß. Und auch wenig Sinn. Das Ziel ist, effektiv zu lesen. Das heißt, so viel Text wie möglich in einem bestimmten Zeitraum aufnehmen und verstehen. Wie geht das? Ganz einfach: Indem du möglichst viel Text mit einem Blick erfasst; auf diese Weise geht auch die Zahl der Fixierungen und Regressionen zurück -dein Auge "springt" weniger hin und her und muss seltener fixieren. Effizient lesen heißt also, mit einer möglichst großen Blickspannweite zu lesen. Bei Leseanfängern und ungeübten Lesern ist die Blickspannweite sehr schmal. Deshalb lesen sie einen Text Wort für Wort, und das braucht sehr viel Zeit.

Leser mit einer großen Blickspannweite haben mehrere Wörter auf einmal im Blick und können Sinnzusammenhänge bereits beim Lesen erfassen. Deshalb lesen sie auch schneller.