Bei einem Wirte wundermild



1.
Bei einem Wirte wundermild,
da war ich jüngst zu Gaste,
ein gold'ner Apfel war sein Schild
an einem langen Aste.

2.
Es war der gute Apfelbaum,
bei dem ich eingekehret;
mit süßer Kost und frischem Schaum
hat er mich wohl genähret.

3.
Es kamen in sein grünes Haus
viel leicht beschwingte Gäste,
sie sprangen frei und hielten Schmaus
und sangen auf das Beste.

4.
Ich fand ein Bett zu süßer Ruh
auf weichen, grünen Matten.
Der Wirt, der deckte selbst mich zu
mit seinem kühlen Schatten.

5.
Nun fragt' ich nach der Schuldigkeit,
da schüttelt er den Wipfel.
Gesegnet sei er allezeit
von der Wurzel bis zum Gipfel.