Nun ruhen alle Wälder



1.
Nun ruhen alle Wälder,
Vieh, Menschen, Städt' und Felder,
es schläft die ganze Welt;
ihr aber, meine Sinnen,
auf, auf, ihr sollt beginnen,
was eurem Schöpfer wohlgefällt.

2.
Der Tag ist nun vergangen,
die güld'nen Sternlein prangen
am blauen Himmelssaal;
also werd' ich auch stehen,
wann mich wird heißen gehen
mein Gott aus diesem Jammertal.

3.
Breit aus die Flügel beide,
o Jesu, meine Freude,
und nimm dein Küchlein ein!
Will Satan mich verschlingen,
so lass die Englein singen:
"Dies Kind soll unverletzet sein."

4.
Auch euch, ihr meine Lieben,
soll heute nicht betrüben
kein Unfall noch Gefahr.
Gott lass euch selig schlafen,
stell' euch die güld'nen Waffen
ums Bett und seiner Engel Schar.