Eine Zeitung gründen: Inhalte festlegen

Möchtest du eine Zeitung herausgeben?

Möchtest du eine Zeitung herausgeben oder bei einer Zeitung mitarbeiten? Dann nichts wie los! Hier erhältst du Tipps, wie du dieses Projekt auf den Weg bringst.

An erster Stelle steht die Organisation. Sprich: Wie findet man Mitstreiter und bekommt die Arbeitsabläufe auf die Reihe?

Schritt 1: Eine Redaktion bilden
Wer für die Zeitung schreibt, ist ein Redakteur. Alle Redakteure zusammen bilden die Redaktion einer Zeitung. Am Anfang solltest du kräftig die Werbetrommel für das Zeitungsprojekt rühren und möglichst viele Mitstreiter finden, die an der Zeitung mitarbeiten möchten.

Schritt 2: Die erste Redaktionssitzung
Wenn sich die Redakteure zum Gedankenaustausch treffen, dann spricht man von einer Redaktionssitzung oder -konferenz. Bei der ersten Sitzung geht es um Grundsatzfragen, wichtige Entscheidungen stehen an:

  • Wer arbeitet bei der Zeitung mit? Erstellt eine Mitarbeiterliste mit Adressen, Telefonnummern und E-Mail-Adressen.

  • Wer übernimmt die inhaltliche Verantwortung?

  • Wer bearbeitet welche Themen?

  • Wann soll die Zeitung erscheinen?

  • Wie umfangreich soll die Zeitung sein?

  • In welcher Ausstattung - schwarzweiß oder Farbdruck - soll sie erscheinen?

  • Wie viel soll ein Exemplar kosten?

  • Wer übernimmt das Layout, wer den Anzeigenverkauf, kümmert sich um den Kontakt mit der Druckerei?

  • Wie wird der Verkauf organsiert?

  • Wann trefft Ihr euch, um die Inhalte der Zeitung zu besprechen?

  • Wer koordiniert die Arbeit und wie geschieht das?

  • Wie soll die Zeitung aussehen? Wer kann verschiedene Layout-Entwürfe erstellen?

Schritt 3: Redaktionskonferenzen
Warum Redaktionskonferenzen? Auf Redaktionskonferenzen geht es um zweierlei: Zu Beginn der Arbeit werden gemeinsam die Inhalte der nächsten Ausgabe festgelegt. Es wird offen diskutiert, worüber berichtet werden soll. Natürlich kommt es dabei zu Meinungsverschiedenheiten - eine Gruppeoder ein einzelner ist für ein bestimmtes Thema, der Rest ist dagegen. Wichtig ist, dass alle Teilnehmer auch bei Meinungsverschiedenheiten fair miteinander umgehen. Wenn man sich auf die Themen geeinigt hat, muss die Frage, wer welche Artikel übernimmt, geklärt werden. Ferner muss festgelegt werden, bis wann die Artikel vorgelegt werden müssen. Dazu wird ein zweites Redaktionstreffen vereinbart. Bei diesem Treffen werden die Artikel diskutiert und in das Scribble, d.h. die Seitenskizze der Zeitung, eingetragen. Oft ist es notwendig, ein drittes oder sogar weiteres Treffen abzuhalten.

Nicht vergessen: Erstellt ein Protokoll über das Ergebnis jeder Sitzung und lasst jedem Mitglied ein Exemplar per Mail zukommen.

Schritt 4: Aufgabenverteilung festlegen
Ihr seid euch einig darüber, dass ihr eine Zeitung aus der Taufe heben wollt; die Textaufgaben sind verteilt. Doch das ist längst nicht alles. Jetzt geht es darum, die übrigen Aufgaben zu verteilen. Dabei wird üblicherweise viel diskutiert. Wer macht was? Wer kann welche Aufgaben übernehmen? Achtet darauf, dass ihr die Aufgaben fair verteilt: Der Chefredakteur koordiniert die Autoren. Der Layouter bringt die Texte in Form und ist Ansprechpartner für die Druckerei. Der Werbeleiter sucht nach Sponsoren, verkauft Anzeigen und besorgt das Material dafür. Der Verkaufsleiter organsiert den Verkauf der Zeitung.

Denke daran, dass…

… ihr, wenn für eine gedruckte Publikation einen Verantwortlichen braucht. Er bzw. sie wird im Impressummit der Abkürzung V.i.S.d.P. (Verantwortlich im Sinne des Presserechts) genannt.

… der verantwortliche Redakteur Artikel, die nicht den Anforderungen entsprechen, abweisen kann.

… ihr Protokolle von euren Sitzungen erstellt und jedem Teilnehmer ein Exemplar zukommen lässt.

… ihr euch frühzeitig auf einen Zeitplan einigt und versucht ihn einzuhalten. Wenn sich der Druck immer wieder verschiebt, sind die Artikel nicht mehr aktuell und die Mühe war umsonst!

… nicht jeder Text, der eingereicht wird, gut ist. Es ist ganz normal, dass über Texte diskutiert und Kritik daran geübt wird.

… du dich an die Regeln des journalistischen Schreibens hältst, um negative Kritik möglichst zu vermeiden. Arbeite sorgfältig und achte auf die Rechtschreibung und Zeichensetzung!

… nicht du als Redakteur, sondern der Leser im Mittelpunkt der Zeitung steht. Wichtig ist, was ihn interessiert und nicht, was dir gefällt.

… ihr euch Zeit nehmt für ein Treffen außerhalb der Redaktionsarbeit. Das stärkt den Zusammenhalt. Es bringt auch etwas für die Zeitung - die besten Ideen kommen oft dann, wenn man gar nicht damit rechnet.


Inhalte festlegen

Themen, über die Du berichten kannst, gibt´s fast so viele wie Sand am Meer. Es liegt an Dir, welche du dir herauspickst. Das klingt eigentlich selbstverständlich, ist es aber nicht. Dass jeder über alles berichten und dabei fast jede beliebige Meinung verbreiten darf, nennt man Pressefreiheit. Sie ist eng mit der Meinungsfreiheit verknüpft. Presse- und Meinungsfreiheit gehören zu den Grundrechten. Sie sind in Artikel 5 im Grundgesetz verankert.

      Artikel 5

    (1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

Stichwort "fast jede beliebige Meinung". Wieso "fast"? Verfasser von Publikationen, die die freiheitlich-demokratische Grundordnung, d.h. unsere Demokratie und die Grundrechte einschränken oder abschaffen wollen, können sich nicht auf die Pressefreiheit berufen. Das ist z.B. bei neonazistischen Gruppen der Fall. Ferner sind Äußerungen, die die Verbrechen des Nationalsozialismus und insbesondere den Holocaust leugnen, strafbar. Das gilt auch für Äußerungen, die zu Hass und Gewalt anstacheln.

Die Mischung macht´s
Erst die Ferientipps, dann die Schminktipps… So ist Langeweile garantiert! Mache es wie die Profis und mische die Beiträge. Mischen heißt: Kurze und lange Beiträge wechseln sich ab, ebenso Beiträge die mehr unterhalten und solche die kritische Standpunkte vertreten.

Hier gilt: Nur Mut zu ungewöhnlichen Themen und Tipps! Wenn ihr gerne eine Filmbesprechung im Heft haben wollt, dann sollte es möglichst nicht eine Besprechung des Kassenschlagers sein, der bereits seit Wochen in allen Medien bereitgetreten wird. Riskiert ruhig einmal einen Geheimtipp, der seinen Namen auch wirklich verdient.

Doch das ist nicht alles. Worüber wie berichten? Auf den folgenden Seiten erfährst du, worauf es ankommt.

Denke daran, dass…

… ihr euch auf Themen beschränken solltet, die aktuell an eurer Schule bzw. für Kinder und Jugendliche in euer Stadt oder Gemeinde, in dem Verein oder dem Jugendtreff eine Rolle spielen.

… ihr über Standard-Themen wie z.B. Promi-News oder einen wichtigen Sportwettbewerb aus einer neuen, ungewohnten Perspektive berichtet und euren Lesern dadurch einen Anreiz bietet, die Zeitung zu kaufen .