Schluckauf: Erdbeben im Körper

Schluckauf: Erdbeben im Körper

Hicks! Hicks! Genauso überraschend, wie der Schluckauf auftaucht, verschwindet er meistens auch wieder. Es sei denn, man kennt nicht die richtigen Tricks, um das unangenehme Hicksen wieder loszuwerden: Luft anhalten und dabei dreimal kräftig schlucken, oder bis zehn zählen, oder ein Glas Wasser verkehrt herum über Kopf trinken, oder, oder, oder. Sicher könntest du diese Liste noch um ein paar weitere Techniken ergänzen.

Aber hast du dich auch schon mal gefragt, warum du eigentlich hicksen musst oder was dabei in deinem Körper passiert? Dazu musst du erst mal ein bisschen was über den Aufbau deines Körpers wissen: Zwischen deinem Brustkorb und dem Bauch liegt wie eine Decke ausgebreitet ein Muskel, der nennt sich das Zwerchfell. Das Zwerchfell spielt eine ganz wichtige Rolle beim Atmen. Ist es nämlich ganz entspannt und locker, dann breitet es sich aus und wölbt sich in einem Bogen nach oben. Dabei drückt es die Luft aus den Lungen hoch - was dazu führt, dass wir ausatmen.

Wenn sich das Zwerchfell anspannt und zusammenzieht, dann bewegt es sich wieder herunter und wird auf einmal ganz flach - wie ein Tablett. Der Brustkorb hat nun Platz, sich auszubreiten, Luft strömt durch die Luftröhre in unsere Lungen und wir atmen ein. Das klingt jetzt vielleicht sehr kompliziert, ist es aber gar nicht. Unser Körper ist nämlich so eingerichtet, dass er alle diese Vorgänge ganz von alleine macht und wir uns überhaupt nicht darum kümmern müssen.

Manchmal fängt unser Zwerchfell jedoch an, etwas rumzuspinnen. Zum Beispiel wenn man zu schnell isst oder einen Schreck bekommt. Dann zieht es sich ganz plötzlich zusammen - das ist so, als würde man einen Krampf im Bein bekommen, der Muskel wird ganz hart und kann sich eine Weile lang nicht mehr bewegen. Das Zwerchfell macht sich also ganz flach und zieht sich zusammen - wie das normalerweise auch beim Einatmen der Fall ist. Wenn das Zwerchfell aber einen Krampf hat, dann schließt sich automatisch ganz oben unsere Luftröhre. Die Luft, die wir einatmen, kann nun nicht in unsere Lungen gelangen, sondern prallt auf diese Klappe. Und das macht dann genau das Geräusch, das wir beim Schluckauf hören: "Hick!" Danach entspannt sich das Zwerchfell wieder und arbeitet ein Weile normal weiter. Aber schon kurz darauf gibt es den nächsten Krampf, die Klappe schließt sich, die Luft trifft darauf und wieder heißt es: "Hicks!"