Wie du eine Begegnung schildern kannst
Kaum eine Geschichte erzählt von einer Figur, die einsam und allein in einem Zimmer ihr Leben fristet und über sich und die Welt nachdenkt. Die meisten handeln von zwei oder mehr Figuren, die sich im Verlauf der Geschichte begegnen.
Beinahe jede Szene, in der eine Figur etwas Neues erlebt, ist eine Begegnung. Was heißt das? Stell dir einfach folgende Szenen vor: Jemand hat nicht nur schreckliche Zahnschmerzen, sondern auch fürchterliche Angst vor dem Zahnarzt. Erst als es nicht mehr auszuhalten ist, quält er sich in die Praxis. Ein Kind wünscht sich ein Haustier. Zu Weihnachten entdeckt es einen Käfig unter dem Baum. Darüber liegt ein Tuch. Welches Tier da wohl drin ist? Zwei Verliebte treffen sich zum ersten Mal… Auf solche Momente kommt es in Geschichten an!
Figuren, Ort, Zeit, Dialog und Monolog
Überlege dir, welche Figuren wann und wo aufeinander treffen. Spannend wird deine Geschichte, wenn im wahrsten Sinn des Wortes Spannung zwischen deinen Figuren herrscht. Sie entsteht, wenn sie äußerlich verschieden sind oder unterschiedliche Ansichten haben. Versetze dich in die Figuren, die einander begegnen, hinein. Was erwartet jede von ihnen von der Begegnung? Haben sie Angst voreinander? Freuen sie sich, wenn sie sich sehen? Kennen sie sich?
Wie eine Begegnung verläuft und was die Figuren empfinden, hängt sehr davon ab, wo und wann sie stattfindet. Ein Mädchen, das spät am Abend allein auf die letzte U-Bahn wartet, fühlt und verhält sich anders, als wenn sie vormittags im Gedränge am Bahnsteig steht.
"Na, endlich!" Das könnte das Mädchen erleichtert ausrufen, wenn endlich die U-Bahn einfährt und sie nach Hause kann. Wörtliche Rede macht jede Begegnung erst richtig lebendig.